DoubleShooter auf AP Mach1

DoubleShooter auf AP Mach1



Für den 2015er Trip zur Hacienda hatten Horia und ich uns eine zusätzliche Aufgabe gestellt.
Wir montierten auf eine 3"Prismenschiene zwei mit Teleobjektiven bestückte Kameras, um mit ihnen das gleiche Feld parallel aufnehmen zu können: Eine astromodifizierte Canon 1000D würde mit dem Canon EF 200mm f/2.8 II Farbaufnahmen und eine QSI 632ws-8-CCD-Kamera mit einem Mamiya 150mm f/2.8 Tele würde zeitgleich Hα- und OIII-Aufnahmen gewinnen.



Zwischen den beiden Kameras montierten wir einen 60mm Baader Vario-Finder, der mit einem Lodestar versehen zum Guiden verwendet wurde. Das CCD-System wurde beim Filterwechsel mit einem Robofocus-Motor mittels Zahnriemen fokussiert, auch hier computergesteuert mit FocusMax.
Die 12 Volt-Stromversorgung wurde wartungsfreundlich (und narrensicher) mit Anderson PowerPole-Steckverbindungen ausgerüstet, ein 12 Volt-USB-Hub fasste die Datenleitungen zusammen, so dass eine sehr minimalistische Verkabelung möglich wurde.
Daniel stellte eine AP Mach1 zur Verfügung, auf der wir die 3"-Schiene mit einer Baader Prismenklemme montierten.



Geplant war, die von Horia penibel vorbereiteten Aufnahmesequenzen über MaximDL, FocusMax, die EOS-Utilities/AutoIt und den CCD-Commander vollautomatisch zu steuern, um gleichzeitig nebendran ungestört durch Horias 10-Zöller beobachten zu können.
Die Hardware funktionierte hervorragend.
Jedoch spielte uns die Steuersoftware während der langen Vorbereitung und während des Aufenthalts in Chile einen Streich nach dem anderen. Es gelang uns trotz intensiver Bemühungen nicht, die Software zur Kooperation zu bewegen, so dass wir auf eine einfachere Lösung umstiegen (Nebulosity mit PHD-Guiding), die dann hervorragend funktionierte, aber wesentlich mehr manuelle Eingriffe nötig machte.
Hauptsächlich vollbrachte Horia die harte Arbeit, die vorgesehenen Objekte anzufahren, die Fokussierung zu überwachen und die Aufnahmesequenzen zu steuern.
Zu seinen visuellen Entdeckungsreisen mit seinem 10"-Dobson kam er dadurch eher selten.

© Friedhelm Hübner, letzte Aktualisierung:  08.01.2017